Pannekooke met Stroop


Im Wechsel des Lichtes, an der Kreuzung zu meiner Wohnung, empfing mein Bauch ein mir zuerst unbekanntes Gefühl. Es verwirrte mich, ich versuchte der Verwirrung durch Konzentration zu entkommen und gab mich ganz für einen Moment meiner Wahrnehmung hin.
Hinter mir, in einer scheinbar greifbaren Höhe strahlte der helle Mond aus seinem Blau zu mir herunter während vor mir die Sonne einen letzten Beweis ihrer Existenz hinter den Dächern der Häuser vollführte. Wenn es kalt ist, wechselt die Zeit besonders geschmeidig, dachte ich. Die Luft fühlte sich kalt und schwer an und sie hinterließ einen feuchten Geschmack in meinem Mund. Ich fragte mich ob das die Vorzeichen von aufkommenden Nebel seien als ihr Bild in mein Bewusstsein hinauf waberte.

In den Tagen unserer zweiten Kindheit, hatten wir viele Träume ersponnen und mit den Farben unserer Fantasie ausgemalt. Eines Tages, so beschlossen wir, würden wir ein Museum für Stofftiere erbauen. Dort könnten alle Menschen zusammen kommen und mit ihnen spielen, sich an ihnen erfreuen und mit ihnen kuscheln. Hier würden sie alle ein Zuhause finden und für alle da sein. Dazu würde es einen Stand mit Pfannkuchen und Sirup geben – ein Gericht das wir beide liebten. Und Abends, wenn keiner mehr in unserem Museum war, würden wir uns, mit allen Stofftieren, in ein großes Bett kuscheln und mit dem Gedanken das keine Macht der Welt uns was anhaben könnte, einschlafen…

Ob sie heute noch daran denkt, kann ich nicht sagen. Als das Ende unserer gemeinsamen Kindheit kam, verloren wir uns aus den Augen. Ich würde gerne wissen ob sie noch genauso daran denkt wie ich, denn die Träume einer Kindheit können im Alter immer noch so verbindend und erwärmend sein, wie sie es als Kinder schon waren und wer mag das schon ablehnen wollen?

  1. #1 von die_schottin am 18. Februar 2008 - 21:55

    Ich habe meinen Sandkastenfreund, der mit 9 Jahren zu seinen Eltern wegzog (er wohnte damals bei seinen Großeltern), 12 Jahre später wiedergetroffen. Einen prügelnden und saufenden Vater, Aufenthalt im Frauenhaus mit seiner Mutter und ettliches anderes was ihm in der Zwischenzeit wiederfahren ist, hat den lustigen, aufgeschlossenen Jungen total verändert. So traurig sich das anhört, ich konnte damals nichts mehr mit ihm anfangen.

  2. #2 von Sabine am 20. Februar 2008 - 11:11

    Ich bin doch etwas beeindruckt, welch schöne Geschichte! Da verzeih ich dir doch glatt den „M“-Ausrutscher (-:

(wird nicht veröffentlicht)