Tabula rasa


Nun gut, es reicht! Es nervt, es geht mir auf den Zeiger und ich kann es einfach nicht mehr hören bzw. lesen. Nein, es geht nicht um den momentanen Steuerskandal – zumindest nicht direkt. Vielmehr geht es darum wie viele, und ich wage da mal zu behaupten, die meisten, damit umgehen, wie sie Dinge vereinfachen und von sich wegschieben.
Dass der ehemalige Postchef Zumwinkel den Staat um ein paar Millionen geprellt hat ist allgemein bekannt. Die Republik hat ihren größten Steuerskandal der Nachkriegsgeschichte und keiner scheut sich mit dem Finger auf die „da oben“ zu zeigen, zu verurteilen während der so genannte „kleine Mann“ sehen muss wo er bleibt.

Wer jetzt denkt, dass ich die Machenschaften der „da oben“ in irgendeiner Weise verteidigen möchte irrt da. Wer den Staat, das verwaltende Organ unseres Lebens hier in Deutschland, betrügt, betrügt auch jeden einzelnen Menschen der in ihm wohnt. Punkt! Das schließt auch all diejenigen ein, die sich gerne hinter dem Abstrakt des „kleinen Mannes“ verstecken und in Wirklichkeit selber versuchen dem Staat ein Schnippchen zu schlagen. Natürlich ist es ein Unterschied ob jemand, der zig Millionen oder Hunderttausende hat den Staat betrügt oder jemand der gerade so über die Runden kommt. Das ist jedoch eine andere Frage die entsprechend zu gewichten ist. Vom Grundprinzip bleibt es erstmals ein Betrug. Erst wenn das klar ist, kann man sich um die zweite Frage, dem „Wie schwerwiegend ist dieser Betrug aus moralischer Sicht?“ Je nach Schwere des Verbrechens verhängt man dann auch die entsprechende Strafe, kann die Person entweder öffentlich anprangern oder auch nicht. Nur, wer möchte sich davon freisprechen den Staat irgendwo mal nicht betrogen, eine Lücke ausgenutzt zu haben um sich einen Vorteil zu verschaffen und sei es noch klein? Ich denke das kann niemand.

Der „kleine Mann“ muss für die „da oben“ leiden. Ist das wirklich so? Kann man die Frage: „Ob man nicht in der Situation das gleiche versuchen würde oder zumindest daran mal denkt?“ wirklich so einfach mit einem „Nein“ beantworten? Schließlich will jeder sein sauer verdientes so gut es geht bei sich behalten.

Wenn wir das als Grundlage nehmen und mal nicht die Frage stellen wie wir etwas an jemanden vorbei schleusen können ohne das es jemand mitbekommt. Wäre es dann nicht Zeit das System nachdem ich Steuern zu zahlen habe zu hinterfragen?

Für mich, kann ich nur sagen, dass das Steuersystem von Deutschland keineswegs in der Lage ist mir zu vermitteln das es ein gerechtes System ist. Zu vieles ist mir zu schleierhaft, zu wage und zu kompliziert. Ich kann es nicht überschauen und dabei das Gefühl empfinden, dass wir gleich bzw. fair behandelt werden. Warum sollte ich dann nicht den Gedanken bekommen einen Weg zu finden um mein Geld zusammen zu halten?
Das Steuerrecht sollte insoweit grundlegend Änderung erfahren als das man es als fair zu empfinden vermag.

Die Idee eine Steuererklärung auf einem Bierdeckel, wie Friedrich Merz sie mal propagierte, hat sicherlich etwas für sich. Klar, dass das nicht so einfach ist wie gesagt kann sich jeder denken. Doch, es ist etwas über das sich ruhig Gedanken, vielleicht sogar Vorschläge und Diskussionen, gemacht werden können. Das kann auch jeder, vom „kleinen Mann“ bis zu denen „da oben“. Das Ausloten, Ausarbeiten und Umsetzten müssen die, die den Job dafür vom „kleinen Mann“, wie auch von denen „da oben“ bekommen haben: Die Politiker.

  1. #3 von Sabine am 22. Februar 2008 - 9:45

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