Abenteuer in Schwerin 2


Durch einen Zufall musste durfte ich die Tage erneut auf Dienstreise nach Schwerin. Als ich das Hotel, wo ich über Nacht blieb, betrat „empfingen“ mich mehrere laut schnatternde Reisegruppen die, als wolle es jeder wissen, ausgiebig die Speisekarte studierten und diskutierten ob man wohl nicht besser außerhalb essen würde. Der Pro- Auswärts stand ungefähr die selbe Anzahl von Contra-Auswärts entgegen was die Diskussion hin- und herwogen lies. Ich zwängte mich durch die Menschenmassen hin zur Rezeption und hoffte das mein Zimmer nicht noch vergeben sei. Die Rezeptzionist schob mir nach einem, kurzen Check im Computer ein Formular zum Ausfüllen hin. In der Reisegruppe hatten inzwischen die Contra-Gruppe den Sieg für sich verbuchen können und so strömte eine für den Speiseraum leicht bedrohlich wirkende Zahl von Menschen hinein

In Gedanken harkte ich ein ruhiges Essen im Speisesaal ab, lud meine Klamotten im Zimmer ab, machte mich ein wenig frisch und verlies das Hotel. Mein Ziel war eine kleine und wohl die einzige Gaststube im Ort. Dort hatte ich auch bei der letzten Dienstreise gegessen. In der leeren Gaststube angekommen bestellte ich ein sättigendes Mahl und versuchte mich zu entspannen.

Das Essen kam, war auch soweit ganz ok aber definitiv viel zu viel. So schaffte ich zwar neben dem Fleisch auch die Gemüsebeilagen (Pilze, Salat etc.) aber nicht die große Schale Pommes was in meinen Augen aber kein Sakrileg war, da ich eh nicht so gerne Pommes esse. Die Kellnerin fragte ob es geschmeckt habe, räumte dann das Geschirr zusammen und trug alles in dir Küche. Kaum hatte sie die selbige betreten ertönte ein jammerndes: „Wieso sind denn die Pommes noch da?“ „Keine Ahnung“ antwortete die Kellnerin. „Hat es ihm etwa nicht geschmeckt?“ schrillte es erneut. „Nicht so laut, er könnte uns hören.“

Zu spät, ER hatte es bereits gehört. So viel Aufstand wegen ein paar Pommes? Es ist ja schön zu sehen das mache Leute gerne einen leeren Teller sehen, aber so???? Konnte ein Schale Pommes jemanden zu solchen Gedanken verleiten?

Das Gespräch in der Küche wurde gedämpfter und ich verstand kein weiteres Wort mehr und tat so als ob ich nichts davon mitbekommen hätte als die Kellnerin wieder die Gasstube betrat. Ich bezahlte brav, nahm meine Jacke, öffnete die Tür und schaute zur Kellnerin. Sie erwiderte fragend meinen Blick.

„Geschmeckt hat es, aber es war zu viel und ich mag nicht so sonderlich gerne Pommes…“ sagte ich, beobachtete wie ihr Gesicht sich rot zu verfärben begann und verlies das Gasthaus.

  1. #1 von Sophie am 3. September 2006 - 16:12

    Hahahahaha! 😀

    Gibt dem Restaurant aber eine familiäre Atmosphäre, finde ich. Wo sonst schert sich jemand darum, ob es dem Gast geschmeckt hat?

  2. #2 von EVE am 3. September 2006 - 17:45

    …wie bei Muttern zuhaus’ *hughs* 😉

  3. #3 von Huhn am 3. September 2006 - 21:08

    Mitschnitt vom Huhn’schen Mittagstisch:
    Mutter: „ich muß euch mal was fragen. Was schmeckt besser, der Semmelknödel oder die Kartoffelknödel, wie ich sie sonst immer mache?“
    (genervte Blicke aller Anwesenden, die seit Beginn des Mahls immer wieder betont hatten, wie lecker es ist)
    Schwester: „mach doch das nächste Mal gleich einen Evaluationsbogen zum Ankreuzen…“

    Vielleicht wäre das auch eine Idee für die Gaststätte…

(wird nicht veröffentlicht)