Vom Möbelhaus des kleinen Mannes (Teil 3)


Es ist eine Eigenart von Möbelgeschäften das bei bestellter Ware dem Käufer eine kurze Nachricht nach Hause geschickt wird. Moderne Kommunikationsmittel wie das Telefon bzw. eine Mitteilung per SMS oder ähnliches scheint dieser Industriezweig nicht zu kennen. Man kann sich denken was jetzt kommt: Nach Vier Wochen des Wartens gab es immer noch keinen Hinweis auf die bestellte Waren. Ich griff zum Telefon uns fragte nach wie der Stand der Dinge sei. Eine Frau begrüßte mich und teilte mir nach kurzer Überprüfung mit, dass die Ware bereits seit einiger Zeit abholbereit sei. Warum es keine Karte gegeben habe? Woher soll sie das denn wissen? Richtig! Wie konnte ich nur auch fragen?

 

Ich mietete folglich einen Wagen und machte einen Umzugstermin fest. An Tage des Umzuges fuhr ich mit einem großen Kastenwagen beim Möbel Boss vor und lud die Ware ein Jedoch war an einigen Stellen die Verpackung beschädigt und bei genauer Betrachtung war ich mir auch sicher, dass das sich in der Packung befindliche Holz ebenfalls Schäden aufwies. Ich brachte die Packung zurück und erklärte ich würde gerne ein neues Paket haben. Die deutlich zu sehenden Schäden schienen den Mann aus dem Lager nicht zu stören: So schlimm sei das doch nicht beschädigt, das wäre ganz sicher nicht zu sehen. Er hatte Recht sofern ich die Augen jeweils davor schließen würde. Freundlich aber mit einer gewissen Beharrung blieb ich bei meinem Anliegen. Er zuckte nur mit den Schultern, rief irgendetwas ins Lager, karrte das Packet weg während ich mir Gedanken darüber machte ob die Leute die hier arbeiten alle miteinander verwandt seien.

Bauanleitungen von Möbeln sind ähnlich wie das Lernen einer Sprache: Zeitintensiv, voller kleiner fieser Fallen und man muss es immer wieder in der Praxis ausprobieren um es später gescheit zu beherrschen. Somit erinnerte die Bauanleitung meinem Vater und mich nicht von ungefähr an ein Puzzle in Afrikaans. Doch mit Beharrlichkeit, Ausdauer und Gefluche, lässt sich jedes Rätsel irgendwann mal lösen und so standen auch irgendwann das Bett und der Schrank im Schlafzimmer. Natürlichen gab es auch einen nicht gerade kleinen Stapel an Material der dem Anschein nach weder zu Schrank noch zu Bett gehören schien. Material, Anleitungen und Services des Möbelhauses des kleinen Mannes löste in meinem Vater nur noch Hohn und Spott aus. So einen Sche…laden hätte er noch nie erlebt sagt er seitdem.

Heute habe ich nur noch den Schrank, das Bett lebte nur ein kurzes Jahr. Was war passiert? Es begann mit der Matratze: Statt Entspannung walkte sie jede Nacht meinen Rücken mit einem Fleischklopfer. Kein Morgen an dem ich mich nicht mit Rückenschmerzen aus dem Bett krümmte. Bei genauen Untersuchungen der Matratze konnte man eine Kuhle ertasten die für meine Schmerzen die Verantwortung trug. Also wurde Möbel Boss angerufen und bereits kurze Zeit später meldete sich Herr Kalkabar. Nach einer kurzen Einführung in die Situation meinte Herr Kalkabar:

„Hört sich nicht gut an, das müsste ich mir anschauen kommen.“

„Ich kann sie Ihnen auch vorbeibringen.“

„Nein, nein. Das ist schon ok so. Sonst müssen sie ja hin- und herfahren. Lassen Sie mal!“

„Wenn sie meinen…“

„Nur mal schauen wie wir das machen … hmmmmm… also ich könnte am (im Hintergrund zerhackte er wieder eine Tastatur) xyz um xyz Uhr. Wäre Ihnen das Recht?“

„Sicher. Können wir so machen.“

„Nur, jetzt muss ich mal schauen wie ich zu ihnen komme, ich habe nämlich kein Auto zurzeit… Sie könnten mich nicht abholen, oder?“

„Sonst noch Wünsche? Warum um alles in der Welt sollte ich das machen wollen?“ Dachte ich mir und entgegnete zuckersüßten verlogenen Tones: „Tja, das geht leider nicht: mein Auto ist in Werkstatt.“

„So ein Pech, na dann werde ich mich mal umhören, ansonsten bleibt ja noch der Bus. Dann bis dann“ sprach Herr Kalkabar und legte auf.

Im Nachhinein wäre ich besser direkt hingefahren. Herr Kalkabar kam an besagten Tag pünktlich an, strich einmal kurz über die Matratze und gab fachmännisch von sich: „Die muss getauscht werden. Am besten kommen sie mit der Matratze vorbei und wir tauschen sie um.“

Und dafür war er jetzt vorbei gekommen? Ja, das war er! Also lud ich die Matratze wenig später, nachdem Kalkabar meine Wohnung verlassen hatte, in mein Auto und fuhr zum Möbel Boss. Dort tauschte ich die Matratze um, hatte seitdem auch keine Probleme mehr was das Liegen anging und war voller Hoffnung, dass sich nun alles gelegt hätte.

Ein Trugschluss!

Zu Teil 1 | Zu Teil 2

  1. #1 von Usagi1997 am 12. Januar 2007 - 19:18

    *fingerkau* Und nun? Wie gehts weiter? Spoiler!!!

  2. #2 von der Kaiser am 12. Januar 2007 - 19:39

    Alles zu seiner Zeit. Nun kommt erst mal Werbung… 😉

  3. #3 von Usagi1997 am 12. Januar 2007 - 22:50

    *seufz*

    *zapp-zapp-zapp*

(wird nicht veröffentlicht)