Satz Mit Sinn


Jede neue Technik ist seit jeher Fluch und Segen zugleich für die Menschheit. Das war schon immer so: Beispielsweise mit der Erfindung des Rades wurde es zwar leichter Dinge wie Mammutfleisch in großer Stückzahl zu transportieren, doch gleichzeitig war der Transport von mehr Fleisch gleichzeitig genauso so schwer als wenn man nur eine Staude Würstchen zu Fuss zu transportieren hatte. Jeder Erleichterung brachte zeitgleich neue Probleme mit sich, denn optimierungspotential gibt es zu genüge.

Dasselbe gilt auch für E-Mails oder SMS. Keine Frage: Es ist bequem mal kurz eine E-Mail oder eine SMS zu schreiben um kurz was zu klären, zu informieren oder aber auch Spaß zu verbreiten. Schön wenn es nur dabei bleiben würde. Doch heute werden ganze Diskussionen, Dialoge oder Abhandlungen über SMS oder E-Mail gehalten, beides Medien die sich nur bedingt dafür eignen. Ich jedenfalls hatte am Freitag genug davon als sich der Austausch mit einer Bekannten hin zur SMS Schlacht entwickeln wollte. Ich erstickte es im Keim. Das war nicht unbedingt nett, aber notwendig.

Warum?

Es ist nun mal tierisch aufwendig eine SMS zu tippen, egal ob T9-Wörterbuch oder nicht. Sicher schaffen die Kids von heute das weitaus schneller als ich das jemals könnte doch ist das eine Fähigkeit um die man sie bewundern sollte? Ganz sicher nicht. Zudem lässt der begrenzte Platz von 160 Zeichen pro SMS aus Kostengründen keine ausschweifenden Text zu und die ganzen Akronyme wie „rofl“ oder Wortkontruktionen wie „loln“ rauben mir den letzten Nerv. Loln ist kein Wort, wird nie eines und „Ich lolle mich schlapp“ klingt einfach nur Scheiße.

Das gleiche auch bei E-Mails wo die Leute sich inzwischen auslassen wie sie es in SMS es machen nur viel ausschweifender und da ist noch nicht mal das größte Problem das von Rechtschreibung, sondern vielmehr das, was die Mail nachher noch aussagen soll. Was keiner mehr zu beachten scheint (sei es SMS oder Mail), ist der Inhalt dessen was ausgesagt werden soll.

In so mancher Mail die mich erreichte, haben sich die Leute so dermaßen ausgekotzt über etwas, dass ich am Ende der Mail vollkommen verwirrt war um was es eigentlich ging. Auch mehrmaliges Lesen lies mich nur zum erahnen um was es da eigentlich ging.

So praktisch SMS und E-Mails sind, der Kommunikation haben sie geschadet, da sie wichtige Elemente der Kommunikation zwischen Menschen vernachlässigt, nämlich die Emotion und Stimmlage. Es ist um so vieles leichter jemanden zu verstehen wenn man ihm zusehen oder wenigstens hören kann als nur eine Handvoll Buchstaben und Sätze zu deuten. Zudem sind die Menschen unglaublich freizügig mit Informationen sobald sie sich hinter Worten verstecken können. Da erfährt man Sachen die man so nie erfahren hätte und das kann ich alleine schon aus Berufswegen nur bestätigen.

Doch warum versteckt man sich lieber hinter den Worten einer SMS oder einer E-Mail als sich seinem Gegenüber gegenüber zu stellen? Direkte Konfrontation ist von Natur aus ein schwieriger Weg als der elektronische und da der Menschen von Natur aus faul, bequem und sich nicht direkt einem anderen ausliefern möchte, ist es leicht sich auszurechnen welches Medium der Kommunikation er am liebsten nutzen mag.

Nennt mich ruhig altmodisch: Dialoge über SMS / E-Mail nerven mich jedenfalls auf Dauer. Es spricht nichts gegen den Einsatz dieser Medien aber sobald es wichtig ist, sollte man versuchen den direkten Weg zu gehen oder aber sich im Vorfeld gedanken machen was man eigentlich dem anderen sagen möchte.

  1. #3 von der Kaiser am 24. Februar 2009 - 10:08

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