Der Weg des Bürokraten (Teil1)


Nach einer wahren Begebenheit…

Vor nicht allzu langer Zeit, als der letzte Klimabericht der UN nicht das Ende vorhersagte, da arbeitete ein junger Mensch in einer Behörde im schönen Bonn. Er arbeitete noch nicht lange dort und war dem entsprechend nicht mit all den Geflogenheiten in einer Behörde vertraut. Hinter vorgehaltener Hand erklärte ihm eine Kollegin das es in einer Behörde letztendlich nur zwei Gruppen von Menschen gab: Die, die es getan und die, die es gemieden hatten. Auf seine Frage um was es sich bei der Tat handeln würde schüttelte seine Kollegin nur den Kopf. Darüber dürfe sie nichts sagen, zur rechten Zeit würde er es erkennen.

So verging die Zeit und er lernte die Gruppen auf dem Flur zu erkennen. Die, die es getan hatten waren stets die, die sich gegenseitig anerkennend zunickten, lauthals zusammenhockten und lachten und die nichts aus der Ruhe bringen konnte. Die andere Gruppe war schweigsam, war durchwachsen von Eigenbrödlern, war weder laut noch nickten sie sich untereinander zu. Stattdessen gingen sie stets an einer Seite des Flures entlang, möglichst still und unauffällig. Sie waren da aber doch unscheinbar weil niemand sie wirklich groß betrachtete. Und wenn, dann war deutlich zu sehen das die, die es getan hatten auf die anderen teils mit Häme, teils mit einer gewissen Sehnsucht in den Augen herabsahen.

Was war es nur was sie getan hatten, dachte er immer wieder doch nichts und niemand gab ihn einen Hinweis darauf.

So blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten und Tag für Tag seinen Aktenstapel abzuarbeiten, beseelt von dem Gedanken zu wissen was beide Gruppen unterschied. Nicht das er sich in der Gruppe der, wie er sie insgeheim nannte, Nobodys wohl fühlte, doch er hatte das Gefühl das es ihm auf der anderen Seite vielleicht besser gefallen würde.

Eines Tages beschloss die Behörde von einem Stadtteil in einen anderen Stadtteil von Bonn zu ziehen. Früh wurde mit den Vorbereitungen für den Umzug begonnen: Arbeitsgruppen wurden gebildet, Räume und Etagen besichtigt, zahlreiche Diskussionen um Raumvergabe und Umzugstermin geführt, ein Unternehmen ausgesucht und viele andere Dinge mehr, so das am Ende der Umzug mehrfach verschoben und dann mit einer gewissen Hast durchgeführt wurde.

Als er das erste Mal sein neues Büro betrat musste er feststellen dass außer seinem PC, seinem Schreibtisch und seinen beiden Rollcontainern nichts mit umgezogen war. Er hatte keinen Aktenschrank und keine Garderobe mehr. Dafür hatten zwei weitere Rollcontainer ein neues Heim gefunden. Das er nun vier Rollcontainer besaß war für ihn nicht unbedingt ein Problem, besaß er nicht mal genug Inhalt um einen Container aufzufüllen. So war es auch nicht weiter schlimm keinen Aktenschrank zu haben, aber eine Garderobe wäre schon schön gewesen. Er legte seine Jacke auf dem Rollcontainer ab, startete seinen PC, verstaute sein weniges an Hab und Gut in einem der Container und beschloss als erstes was zu frühstücken. Er holte sein Frühstücksbrötchen aus der Papiertüte hervor und musste dann feststellen dass er keinerlei Papierkorb besaß um den Müll zu entsorgen.

Was tun? Den Müll aus den Fenster zu werfen kam nicht in Frage, denn erstens war das nicht gut für die Umwelt und zweitens würde sich mit der Zeit unter seinem Fenster ein Berg von Müll ansammeln der ihm gerade an heißen Sommertagen viel, viel Freude bereiten würde. Nein, so beschloss er, ein Mülleimer muss her! Nur woher nehmen?

Fortsetzung folgt

  1. #4 von der Kaiser am 18. März 2007 - 17:39

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