Ta Daaa Ta Daaa Ta Daaa


Gestern tat ich einen folgenschweren Fehler: Ich ging einkaufen.
An sich nicht ungewöhnliches sollte man meinen, aber das kann hier in Köln schon in kleine Abenteuer ausarten zumindest zu dieser Zeit wo die Narren das Ruder in die Hand genommen haben.

Ich sage es ganz offen, ich bin kein großer Freund von Karneval. An sich ist es ganz nett, aber für mich erscheint es wie ein Freischein zum Besaufen. Die Musik tut dabei ihr übriges: auf Dauer halte ich das Gedudel nüchtern nicht aus. Aber wenn man betrunken ist, reicht es immer sowas wie “Kölle”, “Bützen”, “Mädjchä”,”Hätz”, “Alaaaf” oder eine Kombination aus denen von sich zu geben und jeder wird Dein Freund sein.

Aber kommen wir zum Einkaufen zurück: Ich fuhr nichts ahnend in die Tiefgarage des Kaufhauses und begab mich auf die Rolltreppe nach oben. Vor mir ein Pärchen und ein Mitarbeiter des Kaufhauses der einige Einkaufwägen in den Eingangsbereich brachte.
Plötzlich, fing das Pärchen an auf mich zuzukommen. Ich nichts ahnend kam ihnen immer mehr entgegen. “Warum gehen die nicht weiter” dachte ich mir, “Macht denen das Spaß?”. Aber es machte ihnen sicherlich keinen Spaß wie ich dann erkannte: Der Eingangsbereich war voll mit Karnevalisten und blockierte ein Weiterkommen der Einkaufswagen. Warum und Weshalb? Ein Schild auf der Seite verriet es mir: “Der Prinz kütt!!!”

Und nun begann das Laufen auf der Rolltreppe, alles wieder auf dem Weg nach unten um ja nicht von dem immer noch oben am Ende der Rolltreppe stehenden Einkaufswagen zerquetscht zu werden. Lediglich der Mitarbeiter versuchte mit einer Mischung aus lautem Flehen und Fluchen die Leute zu vertreiben und vorwärts zu kommen. Recht mutig von dem Mann, denn wenn der Prinz kommt, dann sehen und hören die Leute eh kaum noch was anderes als Karneval.
Auf der anderen Seite der Rolltreppe sahen Kinder uns neidisch und böse an. Ihre Augen sahen uns an, als wollten sie fragen warum Erwachsene aber nicht Kinder so etwas machen dürfen.

Irgendwann hatte das Laufen ein Ende, mit seinen Einkaufswagen hatte der Mitarbeiter uns einen Weg durch die Massen gebahnt und wir konnten in den Einkaufsbereich eindringen.
Doch da war es nicht besser: Zwar kam man größtenteils durch aber an einigen Stellen gab es Verstopfungen durch Narren. Der Verkehr wurde von Mitarbeitern großflächig umgeleitet und alles war von kölscher Musik durchtränkt.

Im Wahnzustand schleppte ich mich zwischen Wurstwaren und Narrerei durch die Gänge auf der Schnitzeljagd nach meinen Konsumgütern und dem Weg nach draußen. Ich hatte Glück das ich noch raus kam als der Prinz der gerade eintrat, sonst hätte ich vermutlich seine Narrenkappe gestohlen, sämtliche Bloodwoorscht aus der Wurstabteilung geplündert und mich unter ein Fass Gerstensaft gelegt…

Es heisst ja so schön: „Jeder Jeck ist anders“. Ich erweiter es um folgende Zeile: „Und ich bin kein Jeck“.

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