Finding Neverland


Peter PanGestern bin ich erneut ein kleines Stückchen erwachsener geworden… denn ich habe begonnen die Geschichte von Peter Pan zu lesen. Schon seit je her, kannte ich die Geschichte von Peter Pan nur aus dem gleichnahmigen Disney Film die mal als kleines Kind gesehen hatte. Doch spätestens nach dem Film „Finding Neverland“ / „Wenn Träume fliegen lernen“, wusste ich, das es in dem Buch noch um viel viel mehr ging als nur um die Geschichte eines Jungen der Piraten bekämpft und das war einer der Gründe warum es mir Angst machte.

Ich bekam das Buch in englischer Sprache vor einiger Zeit geschenkt und war erfreut und verschreckt zugleich. Ich bedankte mich, stellte es ins Regal und vergass es irgendwann. Dort blieb das Buch dann lange Zeit liegen, Blicke damit wurden tunlichst vermieden und so lief ich vor meiner Angst vor einer Geschichte davon.

Am gestrigen Tage jedoch, fiel mein Blick erneut auf dieses Buch und ich zog es zwischen zwei dickeren Bänden hervor. Ein Seufzen ging durch mich und wie dunkle Wolken zogen die verdrängten Gefühle wieder auf. War ich nicht inzwischen zu alt um noch etwas aus so einer Kindergeschichte zu lernen?

In solchen Momenten, das habe ich inzwischen gelernt, ist es viel effektiver zu „machen“ statt in Grübeleien zu verfallen, denn „Stillstand ist der Tod“ sang schon einst der Volksbarde von heute.

Ich nahm mein Wörterbuch mit, setzte mich in meine Liege im Garten, öffnete endlich das Tor auf vor dem ich so lange davor gestanden hatte und trat hinein in die Welt wo Phantasie etwas ist, das sich in Menschen und nicht hinter Bildschirmen befindet.

Und was passierte dann? Nichts! Absolut gar nichts. Ich las einfach nur und ich begann zu verstehen wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet hatte: Dem Kind in mir zu entsagen indem ich eines Tages erwachsen werden. Es hatte nichts mit der Geschichte an sich zu tun, nur mit dem Zustand an dem sich die Protagonisten später befanden – dem, an dem man nicht mehr nur noch Kind sein kann. Ich bin oft (für viele auch zu oft) und gerne Kind und kann mich auch nicht immer besonders mit der fadenscheinigen Welt der Erwachsenen anfreunden. An manchen Dingen kommt man auch nicht vorbei im Leben ohne erwachsen zu werden und ein Kind alleine kann es mit dieser Welt nunmal nicht alleine aufnehemen. Doch ein Erwachsener zu werden bedeutet nicht nie mehr Kind sein zu können. Vielmehr bedeutet es dem Kind in sich die Hand zu reichen und ab sofort den Weg gemeinsam, Hand in Hand, zu beschreiten.

„Etwas in uns kann immer Kind bleiben“ schrieb mir die geliebte Freundin die mir das Buch schenkte als Widmung bzw. als Hinweis in das Buch hinein. Sie hatte absolut Recht und ich danke ihr an dieser Stelle aus tiefsten Herzen. Vielleicht liest sie das hier – ich weiß es nicht, denn ich habe sie schon lange, viel zu lange nicht mehr gesehen und ich würde ihr gerne zeigen was aus dem „Kind“ inzwischen geworden ist…

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