Archiv für Kategorie Geschichten

Blick hin zur anderen Welt

Auszug aus Floyds Tagebuch…

[…]

Es gibt Momente da erreiche ich den Rand meines Goldfischglases. ich sehe durch eine unsichtbare Wand hinüber in die andere Welt. Dort wo das Meer auf mich wartet, dessen Wasser so viel grüner und lebendiger zu sein scheint als das was mich umgibt.

Zusammen mit den anderen will ich eintauchen und schwimmen wo das Licht in Spektren zerbricht.

Es braucht nur einen Sprung…

… und ein großes Herz dafür!

Nur habe ich kein großes Herz, ich habe nur große Angst!

[…]

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Da wo Du hingehörst

Normalerweise würde im Kalender heute ein dicker Kringel vermerkt sein. Groß, dick und in leuchtend roter Farbe. Ich bin kein Mensch der sich gut Termine merken kann, das war schon zu Schulzeiten so, da verlängerte sich das Ende des 2ten Weltkrieges auch schon mal gerne um 2 Monate. Nein, Termine waren noch nie eine Stärke von mir, weswegen ich dazu neige alles an Terminen in Kalendern aller Art einzutragen. Wenn es eine Funktion in meinem Handy am meisten nutze, dann die des Kalenders. An sich brauche ich keine Wandkalender, dafür habe ich ja das Handy, doch manche Dinge sind so wichtig dass ich sie mir besser merken kann wenn ich sie zuvor auf Papier markiert habe. So brennt es sich in meinem Kopf ein und ich kann sicher gehen es nicht zu vergessen. Ein Verhalten, was Dich immer zu kleinen bissigen Bemerkungen verführt hat.

Heute ist allerdings kein Kringel im Kalender und ich brauche auch nicht in den Kalender meines Handys zu sehen. Ich weiß was für ein besonderer Tag heute ist und ich weiß das ich ihn auch nie wieder vergessen werde, denn er ist mit Dir verknüpft.
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Zweierlei

Leise, in feinen Atemzügen dringt Sonnenlicht wie ein Fremdkörper in den ansonsten abgedunkelten Raum. Ein Fenster im Raum wird von mir nie verdunkelt. Völlige Dunkelheit behagt mir nicht, macht mir Angst, nimmt mir die Luft zum Atmen, lässt mich nicht gut schlafen und oft panisch aufwachen. An sich habe ich keine wirklichen Probleme mit Dunkelheit, aber im Schlafzimmer ist dies nun mal etwas anderes. Ich empfinde es als sehr beruhigend zu erwachen und natürliches Licht, egal wie schwach es ist, im Raum vorzufinden.
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Von großen Handtüchern…

Gurgelnd verkündet das Wasser seinen Weg in den Abfluss. Ich ziehe den Vorhang beiseite und erschaudere als die kalte Luft mir entgegen schlägt und Gänsehaut verursacht. Unter frierenden Geräuschen greife ich nach einem Handtuch und werfe es mir um die Schultern. Ich schließe kurz die Augen und genieße wie sich die Kälte auf meiner Haut langsam verflüchtigt. Ich kuschle mich immer mehr in das Tuch aus dicker, apfelgrüner Baumwolle. Dann öffne ich die Augen wieder, atme die feuchte Luft ein und klettere über den Wannenrand hinaus ins Bad. Dort rubble ich mich so gut es geht mit dem Handtuch ab, ein wenig Kälte bleibt aber ich ignoriere sie, setze mich auf den Rand der Wanne und lasse meinen Blick in die Ferne schweifen denn…

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Ausgesperrt

„Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?“ fragt sie und rührt ein Häufchen Zucker in ihren Pfefferminztee. „Unsere Trennung müsste doch sicherlich ein gutes Jahr zurückliegen.“
„Ich weiß nicht, Trennung finde ich nicht unbedingt das richtige Wort – schließlich waren wir offiziell nie zusammen.“ entgegne ich und nehme einen Schluck Kaffee.
„Aber wir beide hatten schon dann und wann mal was laufen. Nicht offiziell, das ist richtig aber eben inoffiziell. Insofern ist Trennung schon das richtige Wort. Also! Wie lange liegt die nun zurück? Ein gutes Jahr, nicht wahr?“
„Ein wenig mehr: Bis heute sind es 473 Tage um genau zu sein“
Verwundert sieht sie mich an: „Du hast die Tage gezählt?“
Ich zucke leicht mit den Schultern: „Nicht wirklich – das hat sich einfach von selbst ergeben.“
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Was uns verbindet

Als sich meine Zehen in den weichen, warmen Sand eingraben, schließe ich unwillkürlich meine Augen. Meine Augen brauchen nicht zu sehen, diese Aufgabe übernehmen meine Ohren, meine Gefühle.
Obwohl die Sonne niederbrennt, sorgt ein kühles Lüftchen für angenehme Temperaturen während das Geschrei der Möwen eine leichte Gänsehaut auf meinen Armen erzeugt. Ich kann die Sonne auf meinem Gesicht spüren, fühlen wie das Gemisch aus Wind und Sonne sich an meinem Körper anschmiegt, hören wie zahlreiche Krönchen aufgesetzt und zugleich wieder abgesetzt werden. Immer anders und doch immer gleich.
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Ein Sonntag im Sommer

Grillen zirpen rhythmisch durch das Fenster in mein Schlafzimmer. Gedankenverloren starre ich in die schwach von außen erleuchtete Dunkelheit. Heute war ein schöner Tag, voller Sonnenschein, mit einem vollem blauen Himmel, einem warmen Gefühl auf dem Gesicht und voller kleiner Momente die einen Tag, ein Leben abrunden können.

Geweckt von den ersten Strahlen des Tages, war ich bereits früh unterwegs um so viel wie möglich von diesem einen Tag mitzunehmen.
Am Bahnhof kaufte ich mir Kaffee und ein kleines Frühstück, überquerte dann den Rhein um an einer zurückgezogenen Stelle mit ihm in Stille zu frühstücken. Weder Vater Rhein noch ich musste uns irgendetwas erzählen, wir verstanden uns blind. Er las meine Gedanken und trieb sie weit fort, denn Gedanken waren heute fehl am Platze.
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3D Möpse

Der aktuellen C’t liegt eine 3D Brille dabei mit dessen Hilfe man sich Videos, Programme und anderes Zeug in alle drei Dimensionen ansehen kann. Dass das nicht wirklich neu ist weiß auch die C’t, verweist aber die stetige Zunahme von 3D Kinos weltweit. Diesmal könnte 3D vielleicht für immer bleiben statt nur alle 10 Jahre erneut aufzutauchen.

Sofern mich meine Erinnerung nicht trübt war die 3D Brille auch ein heißes Thema zu Beginn der Neunziger, ausgelöst durch den so genannten Herrn der Möpse Hugo Egon Balder und seiner Show Tutti Frutti. Dort blitzen in schönster regelmäßigkeit blanke Brüste auf, was die Show zu einem offenen Musst-Du-gesehen-haben-Ereignis in erster Linie unter Männern machte. Ich selbst, gerade mal zarte 14 Jahre alt, hatte zwar schon heimlich mehrfach Tutti Frutti am Fernseher meiner Schwester gesehen, aber so wirklich verstehen tat ich das ganze Gejohle um Brüste nicht wirklich. (Die Pubertät und ich ignorierten uns gegenseitig zu dieser Zeit konsequent, muss man dazu sagen.). Was war so toll an Brüsten?Andere Sachen waren da einfach spannender für mich wie der FC, der Disney Club oder aber wie ich mit möglichst wenig Aufwand die nächste Klassenarbeit hinter mich bringen konnte.
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Der Geschmack von Schnee

Kälte besitzt keine Farbe nur Schärfe. Die kalte Luft lässt lediglich unsere Gesichter erröten während wir an unserem Platz auf der kleinen Brücke stehen. Der kleine Fluss über den sie geht hat sich versteckt. Unter einer dicken Schicht aus Eis und Schnee zieht er weiter, ohne sich bemerkbar zu machen, seine Runden. Hinfort durch andere Gegenden und Länder, immer weiter in Richtung des großen Meeres. An seinen Ufern hängen schlafend, struppig und zerzaust die Reste vergangenen Lebens.
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Ungehörte Worte

Von meinem Fenster aus, kann man hinaus auf den Hof sehen. Dem Fall des Laubes folgen, welches golden schimmernd einen schier ewigen Fall auf die Erde macht. Ob der Moment der Berührung der Erde schmerzlich ist? Warum denke ich nur so etwas? Ich kann es nicht sagen, kann gar nichts sagen… noch vom Schlaf betrunken, richte ich mich auf und blicke an meine Seite. Leer, wie schon so lange, eine schiere Ewigkeit seit dieser Platz von Dir belegt war. Komisch! Ich dachte nie, dass ich mich daran gewöhnen könne, aber inzwischen habe ich es wohl akzeptiert. Es stört mich nicht mehr so sehr alleine zu erwachen, alles erscheint in bester Ordnung. Nichts in der Wohnung erinnert noch an dich, alles ist weg, verpackt, vergraben, versteckt, aus den Augen aus dem Sinn, einfach egal.

Aber warum erinnert mich immer noch alles an dich? Dein Gesicht überall, dein Duft immer noch vorhanden, deine Stimme fern in meinen Ohren, flüsternd leise und doch klar zu vernehmen…jeden Morgen, alleine und immer wieder wandern meine Gedanken zu dir…woran hat es gelegen? Ich weiß es nicht…

Die Geister erscheinen stets Nachts und Erinnerungen werden gerne von ihnen in jener Dunkelheit geweckt…aus ihnen erwache ich mit Fragen, Fragen deren Antwort ich kenne, aber nicht verstehe…Funken der Erinnerung glimmen auf, ein einsames Feuer, das letzte schwache Glühen einer Birne in ferner Finsternis bevor der Faden in ihr zerspringt und das letzte was ich sehe deine Konturen sind…

Ich habe akzeptiert aber ich habe nicht begriffen…als Du das letzte mal durch unsere Türe gingst hoffte ich insgeheim auf Rückkehr, hoffe ich auf Happy End, hoffte ich zu verstehen, hoffte ich vergebens…

Ratternd gibt der Rollladen am Fenster Laut von sich: Die Bäume biegen sich heftig unter einer kurzen aber gewaltigen Böe und wiegen wieder zurück. Da löst sich ein Blatt sich aus der Krone, überschlägt sich und schwebt dann langsam Richtung Boden… nein, es ist nicht der Fall der schmerzt… zurück in die Realität, raus aus der Gedankenwelt und nicht zurücksehen… und doch: Wege erscheinen trostlos und leer wenn man sie alleine beschreitet, Räume groß und einsam wenn man sie verlässt und erdrückend wenn man sie davor betritt… gefangen mit den eigenen Gedanken.

Stetes Schweigen zu Tisch, denn Radios sind da schlechte Partner und irgendwo schmeckt alles gleich… In solchen Momenten wird die neu gewonnene Freiheit zu Last, ich wünschte ich könnte dir noch sagen was mir auf dem Herzen liegt, aber ungehörte Wort sind das gleiche wie leere Räume: nutzlos…

Scheinbar mühelos setzt das Blatt am Boden auf, wird unsichtbar zwischen all den anderen Blättern und nur noch goldener Schimmer bleibt zurück…von meinem Platz aus kann ich es gut sehen und ungehörte Worte schleichen über meine Lippen:

du fehlst mir…

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