Das Ikea-Syndrom


Wer kennt das nicht? In manchen Geschäften sollte man sich besser nicht blicken lassen weil man sonst nur schwer beladen wieder heraus kommt. Was bei den meisten Menschen entweder ein Klamotten- oder Elektronikgeschäft ist, ist bei mir Ikea.

Verdammt, verdammt. ich bin da noch nie raus gekommen ohne dort nicht wenigstens irgendetwas gekauft zu haben und dabei strenge ich mich so sehr an stark und resistent zu bleiben. Gestern genau so: In dem festen, unbeweglich Glauben alles was man brauchen könnte bereits gekauft zu haben ging ich unter dem blau gelben Schild hinein, vorbei am Smallland und ab in das Reich von Malmö und Köttbullar!

Es hatte kaum 5 Minuten gedauert da hatte ich mich schon in einen kleinen Tisch verschlossen. Er war über 50% runter gesetzt, hatte genug Platz um Drucker und Papier zu beherbergen und diesen wirklich traurigen Sticker: „Meine Zeit ist abgelaufen. Nimm mich mit.“ Gesagt, getan, arme Tische brauchen ein Heim und eine Zukunft.

Und das war dann der Auftakt zu noch viel mehr Zeug: In der schlimmsten Abteilung, der für Kleinkram wie Pfannen, Schalen oder Gläser erschein es mir als würden die Sachen Dinge sagen wie: „Kauf mich!!!“ „Nein, kauf mich!!!“ „Ich bin heute besonders günstig…“ „Du brauchst mich doch.“. Das ich da was gekauft habe dürfte jedem klar sein…

Doch dabei sollte es nicht bleiben. Auf dem Weg zur Kleinkramabteilung liegt noch das Restaurant des Hauses und der Duft frischer Köttbullar ließen meine Nasenflügel beben. Köttbullar!!! Yummy! Da kann man es ruhig als Glücksfall sehen wenn nach der Kasse noch der Schwedenshop auf einen wartet und gefrorene Köttbullar im Angebot hat, da kann man ja nicht nein sagen. Also flugs ein paar Köttbullar plus Sauce gekauft und in Gedanken bereits zubereitet. Heute waren Köttbullar als Mittagsessen geplant. Hej! Günstiges Knäckebrot? Her damit, passt doch zu einem Schwedischen Essen…

Das es nicht dazu kam hatte folgenden Grund: Da ich nicht alles in eine Tüte bekam wurden die Köttbullar von der Sauce und dem Knäckebrot getrennt und in separaten Tüten nach Hause verfrachtet. Zu Hause angekommen „versteckte“ sich eine Tüte im Kofferraum und ich, in der seligen Vorstellung, dass doch alles in einer Tüte sei, wunderte mich wo Brot und Sauce sein mögen. Sicherlich hatte sie jemand beim Einladen oder während der Autofahrt auf der Autobahn flugs entwendet und machte sich nun ein leckeres Essen daraus… oder war das alles eine Illusion gewesen? Letztendlich war es eine Illusion, denn die Tüte befand sich ganz hinten im Kofferraum und das der Dieb mein Auto aufgebrochen und wieder reingelegt hatte weil es dachte die Köttbullar gemopst zu haben, halte ich dann doch für etwas unwahrscheinlich…

Jedenfalls wird solch ein Einkaufsverhalten durch die Bank weg als Ikea-Syndrom bezeichnet. Und Ikea bedeutet: „Ich kaufe einfach alles“

  1. #1 von Huhn am 12. Februar 2006 - 10:04

    So lange du keine armen unschuldigen anderen Leute beschuldigst, deine Köttbullar geklaut zu haben… 😉

  2. #2 von der Kaiser am 12. Februar 2006 - 10:59

    Es liegt mir fern an so etwas auch nur zu denken….

  3. #3 von Thomy am 4. Juli 2016 - 16:25

    Es ist damals wie heute. AMEN – So ist es.

    IKEA ausgeschrieben als „Ich Kaufe Einfach Alles“ zu bezeichnen ist wirklich mehr als passend.

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