auf Papier gebannt


Es sind viele Fotos zurzeit die durch meine Finger wandern: Schnappschüsse aus verschiedenen Momenten meines Lebens mal mit, mal ohne Menschen drauf. Ein jedes erzählt mir eine kleine Geschichte in meinem Kopf. Geschichten aus vergangenen Zeiten. Die meisten sind belanglos, andere wiederum sind es keineswegs – sie sind kleine unbehandelte Goldstücke im Strom meiner Vergangenheit. Nicht das sie unbedingt alle aus purem Gold sind: manche scheinen und funkeln so hell und fröhlich obwohl sie alles andere als schön sind. Sie verschleiern ihre unangenehmen Geheimnisse und vielleicht ist es gerade das, dass mich immer wieder nach ihnen greifen lässt.

Der eigenen Vergangenheit kann man nicht erkommen. Man kann sie leugnen, kann sie ausblenden oder auch ignorieren aber sie wird einem immer folgen, egal was man dagegen unternimmt.
An manchen Bildern sitze ich länger und schaue sie mir genauer an während andere einfach nur schnell weitergereicht werden, da sie mir für heute nichts zu erzählen haben. Ich schaue mir die Personen an: Es sind viele Gesichter dabei, die heute keine Rolle mehr für mich spielen oder umgekehrt.

Wenn Menschen sich im Leben trennen, dann gibt es in der Regel immer jemanden der sich fragt ob man die Dinge hätte vermeiden können. „Die Dinge hätten doch weiterlaufen können wenn… ja wenn man etwas anders gemacht hätte.“ Man erkennt all die Kleinigkeiten die dazu geführt haben wo man jetzt steht und hätte man doch nur hier ein wenig und da ein wenig gedreht… „…dann wäre es sicher nie dazu gekommen.“ höre ich eine Stimme in meinem Kopf sagen und schüttele darauf den Kopf. Sicher, es wäre anders gekommen wenn man Dinge anders gemacht hätte, doch wie hätte man erkennen sollen das etwas geändert werden musste? Was Mensch gerne vergisst ist der Fakt das die Vergangenheit das Fundament unserer Zukunft ist, denn sie ist es die uns ausmacht und stets ausmachen wird.

Ich schaue wieder die Gesichter auf dem Bild an. Ein jedes hat seine Vergangenheit, hat seine Geschichte und zusammen ergeben sie jenen Moment der auf diesem Bild eingefrohren wurde. Ich erblicke mein eigenes Anlitz auf dem Bild, sehe in mein Gesicht in meine Augen und mir wird klar, dass das „Ich“ von diesen Bild nicht mehr existiert. Es ist verschwunden und nichts ist mehr da ist außer zwei Dingen: Einer Erinnerung daran und die Person zu der das „Ich“ geworden ist:

Nämlich meine Wenigkeit!

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