Kai-serreich

Alea iacta est! Der Kaiser hat sich entschlossen beruflich weiterzuentwickeln und seinen jetzigen Arbeitgeber zum Ende des Jahres zu verlassen. Wie das mit den Fakten so ist, dauert es nie lange bis einer es einem anderen erzählt und der es wiederum jemand anderen und so fort bis aus einem Fakt ein Gerücht bildet. Das Faszinierende an Gerüchten ist die Tatsache das sich Gerücht mindestens doppelt so schnell fortbewegen wie handfeste Informationen.

So kommen Situationen zustande, in denen man sich wünschte alle die sich im Dunst der Gerüchteküche zu bewegen zu erwürgen. In so mancher Person wird durch den Duft eines Gerüchtes auch der Trieb der Neugier auf äußerste gereizt. Wer dem nicht widerstehen kann versucht in jeder sich ihm bietenden Möglichkeit die entsprechende Befriedigung zu verschaffen.

Nur dumm wenn so etwas auf dem Klo stattfindet. In Männertoiletten beschränkt sich im Gegensatz zu Frauentoiletten die Konversation auf ein Minimum. Worte sind einfach Fehl am Platze wenn die gesamte Konzentration auf den Genuss des bevorstehenden Erleichterungsgefühls gerichtet ist.

Man kann sich also vorstellen, dass ich nicht gerade erfreut darüber war als sich ein Kollege am benachbarten Pissoir aufbaute und direkt und ohne Umschweife fragte: „Ich habe gehört sie verlassen uns?“

Was soll man machen? Sich zu ihm hindrehen, erwürgen und ihn im schlechtesten Falle mit Urin besprenkeln? Besser nicht. Ist es nicht wert. Oder ihn anschreien das man in Ruhe seinem Geschäft nachgehen will? Funktioniert auch nicht, denn der Moment des Genießens ist bereits dahin. Also schnell zusehen, dass man schnell fertig wird und das Klo wieder verlassen. Ist aber nicht so einfach wenn man ständig zugeschwafelt wird: Ist der neue Job besser? Gibt es mehr Geld? Wer bekommt ihren PC? Was machen sie da überhaupt?

Nein, ich hatte kein Glück und musste mich auf der Herrentoilette einem Quiz über meine Zukunft stellen. Wenn ich damit wenigstens die 1 Mio. € Frage beantwortet hätte…