Ei im Haar….


Frisch geduscht sitze ich nun hier und würde das hier vermutlich gar nicht erst über die Tastatur jagen wenn es nicht passiert wäre, denn: Ich hatte Ei im Haar…

Ich lehne mich zurück und lasse den letzten Satz einfach mal auf mich wirken: „Ich hatte Ei im Haar.“
An dem Ei war nichts besonderes, es war weder groß noch sonst wie irgendwie auffällig gewesen bis zu dem Zeitpunkt als es (nicht ganz freiwillig) eine große Ladung seines Inhaltes über mich ergoss. Dabei kann das Ei an sich noch nicht ein mal etwas dafür. Ich zumindest kenne keine Fälle in denen sich Eier einfach so, aus Lust und Laune aus ihrer Schale hervorbrechen und ahnungslose Menschen anfallen. Ist auch ganz gut so, denn sonst gäbe es sicherlich ein größeres Salmonellen- oder Cholesterinproblem auf der Welt.

Dass der Dotter und Eiweiss mich anfielen, hatte ich der etwas kräftigeren, kurzhaarigen Dame zu verdanken. Sie hatte gerade versucht das Ei aus den Karton zu befreien um zu prüfen ob es ja auch ganz sei. Das Ei, wohl etwas störrisch und nicht so begeistert sich in die fleischigen Wurstfinger der Dame zu begeben, dehnte sich auf seinen größtmöglichen Umfang aus und klammerte sich so an seine Pappumgebung.

Ich selbst stand neben der Dame und hatte mich vorgebeugt um den Inhalt des großen Transportkartons der Eier zu begutachten um selbst ein entsprechendes Exemplar an Eierkarton auszuwählen als es passierte. Der klügere der beiden sich miteinander aussetzenden Parteien, das Ei, gab nach und zerplatzte mit einem Geräusch das mich irgendwie an Knusperflakes erinnerte. Sein flüssiger Inhalt erhob sich in die Lüfte, blieb einen Augenblick regungslos im Schwebezustand um sich dann in meinen Haaren, meinem Gesicht und einem Teil meiner Klamotten nieder zulassen.

Die Dame neben mir sah mir mich offenen Mund an. So weit offen das man nahezu ganze Convoys hätte durchjagen können. Ihre Gesichtsfarbe wich erst einen jungfräulichen Weiss und verlor sich dann in einem peinlich berührten Rotton. Sie wollte was sagen aber die Worte starben ihr auf den Lippen sobald sie mit der Luft in Berührung kamen.

Ich kramte aus einer Tasche ein Tuch hervor und begann so gut es ging mir das Ei aus allen Landezonen zu wischen. Sofort kam Leben in die Damen und endlos entschuldigend suchte sie selbst sich ein Taschentuch und versuchte mir bei der Reinigung zu helfen. Dabei lies sie nicht nur den Karton mit ihren Eiern fallen, nein, sie wischte so kräftig an mir herum als scheuere sie einen Flurboden nach Beendigung einer Bundeswehrübung. Etwas, was mir nicht nur unangenehm war, sondern auch dann zu schmerzen begann, als sie mir dazu noch meine Brille ins Gesicht drückte. Ich nahm ihre Hand, schüttelte den Kopf, verwarf den Kaufgedanken von Eiern und drehte mich in Richtung Kasse um. Schweigend bezahlte ich unter den verwirrten Blicken der Kassendame meine Sachen und ging nach Hause um zu duschen. Dabei ging mir der folgende Satz nicht aus dem Kopf: Ich habe Ei im Haar

  1. #1 von Johanna am 11. August 2009 - 8:46

    Soll ja gesund sein!

  2. #2 von Fylgien am 14. August 2009 - 8:46

    Ach herje… was für eine Schweinerei…
    nun ja… Hätte sie dir nur das Eigelb und etwas Honig dazu in die Haare geschmiert, wär deine Haarpracht nun regelrecht glanzvoll. 😉

    Es gibt Leute, die schmieren sich das Eigelb
    in verbindung mit anderen Zusätzen freiwillig in die Haare um dadurch einen schöneren Glanz zu erreichen. Ob das funktioniert, kann ich nicht bestätigen. ^^“

    Liebe Grüße!
    *berlinerisch rauseditiert…*

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